Nachweis des Toxins im Serum, Erbrochenem, Mageninhalt, Stuhl, verdächtigen Lebensmittel, Wundmaterial. Transport möglichst rasch, gekühlt, telefonische Voranmeldung
erforderlich!

Fremdversand zum Konsiliarlabor für Neurotoxinproduzierende Clostridien, FG ZBS3 »Biologische Toxine« am RKI, Seestraße 10, 13353 Berlin.

Erregeranzucht aus dem Stuhl (Säuglingsbotulismus) bzw. Wundmaterial (Wundbotulismus) oder verdächtigen Nahrungsmitteln (forensische Abklärung).

V. a. Nahrungsmittelintoxikation mit Botulinumtoxin. Botulinumtoxin A ist das stärkste bakterielle Toxin; Initialsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und Schwindel, gefolgt von Lähmungserscheinungen mit Doppelbildern, Lichtscheu, Schluckbeschwerden, trockenen Mund.

Der Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod sind gemäß §6 IfSG vom behandelnden Arzt an das zuständige Gesundheitsamt zu melden, gemäß §7 IfSG wird der Erreger-Nachweis und Toxin-Nachweis namentlich vom Labor an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet.

Inkubationszeit 4 – 18 Stunden (max. 8 Tage) nach Genuss toxinhaltiger verdorbener Lebensmittel (Konserven, vakuumverpackte, geräucherte Lebensmittel). Nach Stunden bis Tagen Lähmungen mit Doppelsehen, Schluck- und Sprechschwierigkeiten. Säuglingsbotulismus ist ein seit 1976 beschriebenes Krankheitsbild. Aufnahme von Sporen mit der Nahrung (z. B. Honig), Vermehrung und Toxinbildung im Darm. Wundbotulismus: Lokale Infektion mit lokaler Toxinfreisetzung, z. B. durch verunreinigte Spritzen bei i.-v.-Drogenabusus.
Ein frühzeitiger Therapiebeginn mit einem polyvalenten Antiserum (Antitoxin) ist essentiell!