Hypercalcurie und Hypercalcämie: Primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT) (60% der Patienten sind allerdings normocalcurisch), Vitamin-D-Überdosierung, Granulomatöse Erkrankungen wie Sarkoidose, Tuberkulose, M. Crohn
Hypercalcurie ohne Hypercalcämie: Chronische Hypokaliämie, Therapie mit Schleifendiuretika, Renale Tubulopathie wie Renal tubuläre Azidose Typ 1
Hypocalcurie und Hypercalcämie: Familiär hypercalcämische Hypocalcurie (FHH), Primärer Hyperparathyreoidismus mit begleitendem Vitamin-D-Mangel, Thiaziddiuretika
Hypocalcurie ohne Hypercalcämie: Vitamin-D-Mangel, chronische Niereninsuffizienz, Familiär hypercalcämische Hypocalcurie (FHH) Die Familiär hypercalcämische Hypocalcurie (FHH) sollte wie der Vitamin-D-Mangel bei Verdacht auf asymptomatischen Primären Hyperparathyreoidismus zwingend ausgeschlossen werden. Da die FHH sowohl eine Hypocalcurie als auch in manchen Fällen – wie der pHPT – eine Normocalcurie verursachen kann, sollte bei Verdacht zur Differenzierung die fraktionierte Calciumausscheidung (= Quotient aus Ca und Creatininclearance) aus Spontanurin bestimmt werden.
Fraktionierte Calciumausscheidung =
Calcium-Konzentration im Urin x Kreatinin-Konzentration im Serum Calcium-Konzentration im Serum x Kreatinin-Konzentration im Urin
Ein erniedrigter Quotient (< 0,01) spricht für eine FHH. Werte > 0,02 für einen pHPT. Dazwischen besteht ein Graubereich. Eine humangenetische Untersuchung auf FHH kann das Ergebnis erhärten. |