0,5 ml Liquor

< 20 pg/ml – 30 pg/ml

Verdacht auf akute Neuroborreliose

Ein Wert von > 500 pg/ml deutet auf eine akute Stimulation des Immunsystems hin und ist ein starker Hinweis auf die frühe Phase eines bakteriellen Infektes durch z. B. Borrelien oder Treponemen.

Monozyten und Makrophagen bilden und sezernieren das Chemokin CXCL13 nach Aktivierung durch z. B. Kontakt mit einem Krankheitserreger. Solche Erreger können z. B. Borrelia burgdorferi oder Treponema pallidum spp. sein.

Durch die erhöhte CXCL13-Konzentration werden B-Zellen zur Einwanderung in das entsprechende Gebiet angeregt. Geschieht dieser Anstieg von CXCL13 im Liquorraum durch z. B. die Anwesenheit von Borrelien bei einer Neuroborreliose, so wandern die B-Zellen in den Liquorraum ein. Diese können dann nach Kontakt mit dem Erreger zu Plasmazellen ausdifferenzieren und Antikörper sezernieren. Es resultiert eine intrathekale Antikörpersynthese im Liquor und daraus folgend erhöhte Antikörper-Indizes (AIs) als Hinweis z. B. auf eine Neuroborreliose.
Da CXCL13 im zeitlichen Verlauf deutlich vor den Borrelien-spezifischen Antikörpern im Liquor ansteigt und auch oft bereits vor Eintreten einer Pleozytose, eignet es sich als Frühmarker bei Verdacht auf eine Neuroborreliose.

CXCL13 kann auch im Rahmen anderer Erkrankungen erhöht sein, wie z. B. Neurolues, Lymphknotentumoren oder Multipler Sklerose. Die Beurteilung des CXCL13 sollte daher immer im Zusammenhang mit anderen klinischen, anamnestischen und labordiagnostischen Parametern erfolgen.