Erreger-Nachweis:
Urin, Stuhl, Wundabstrich, Blutkultur, Trachealsekret, BAL, Liquor, Punktate

Qualitativer DNA-Nachweis mittels PCR:
Stuhl

PCR:
negativ

Die Indikation richtete sich nach dem zu untersuchenden E. coli-Stamm:

Extraintestinal pathogene E. coli:
V. a. Harnwegsinfektion, Wundinfektion, nosokomiale Pneumonie, Meningitis beim Neugeborenen

Enteropathogene E. coli:
V. a. gastrointestinale Infektion mit Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei Komplikationen ist die Entwicklung eines hämolytisch-urämisches Syndroms (HUS), besonders im Kindesalter möglich.

E. coli Bakterien kommen beim Menschen natürlicherweise im Verdauungstrakt vor, könnten aber unter bestimmten Bedingungen Infektionen auslösen. So ist E. coli weltweit einer der häufigsten Erreger für Harnwegs- und Magen-/Darminfekte, Wund- und Atemwegsinfektionen und seltener Blutstrominfektionen (Sepsis).

1. Extraintestinal pathogene E. coli:
Infektionen können zu urogenitalen, beispielsweise Katheter-assoziierten Infektionen bzw. Sepsis führen. Des Weiteren werden Wundinfektionen und Cholezystitis häufig durch E. coli verursacht. Bei Säuglingen kann eine Infektion zu einer neonatale Sepsis und Meningitis führen.

2. E. coli-Enteritis auslösende Varianten:
Enterohämorrhagische E. coli-Stämme (EHEC)
Eine mögliche Infektionsquelle ist der Verzehr von ungenügend durchgebratenem Fleisch oder unhygienisch zubereiteten tierischen Lebensmitteln. Bei einer Infektion kommt es zu einer hämorrhagischen Kolitis mit anfangs wässriger, dann blutiger Diarrhoe. Die Virulenz wird durch die Adhärenz der Bakterien an der Darmwand und die Wirkung von Shiga-ähnlichen Toxinen vermittelt.
In Folge von Komplikationen, kann es insbesondere bei Kindern zum hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) kommen.

Enteropathogene E. coli (EPEC)
Bei einer Infektion mit EPEC tritt eine schwer verlaufende Enteritis mit wässriger Diarrhoe und Dyspepsie insbesonders bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Die Virulenz beruht auf Adhärenzfaktoren. Diagnostik nach Rücksprache.

Enterotoxische E. coli (ETEC)
Eine Infektion mit ETEC kann in allen Altersgruppen in Form von massiven wässrigen Diarrhoen auftreten, hauptsächlich bei oder nach Besuch in Endemiegebieten. Die Virulenz wird über Enterotoxine vermittelt. Eine Diagnostik ist von untergeordneter Bedeutung.

Enteroinvasive E. coli (EIEC)
Bei EIEC-Infektionen kommt es zu einer lokalen bakteriellen Invasion über die Epithelzellen des Kolons mit dysenterisch-blutiger Diarrhoe. Das Krankheitsbild entspricht der einer Shigellose bzw. intestinalen Amöbiasis.

Gemäß §7 werden alle direkten oder indirekten Nachweise für enterohämorrhagische und darmpathogene Stämme (EHEC) von E. coli durch das Labor namentlich an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet.

Zunächst erfolgt ein ELISA-Nachweis auf EHEC-Verotoxin 1 und 2. Ist der Befund positiv, erfolgt eine Bestätigungs-PCR auf Shigatoxin 1 und 2. Da im Verlauf von HUS die EHEC-Erreger häufig nicht mehr im Stuhl nachweisbar sind, ist eine rechtzeitige bakteriologische Abklärung von Durchfällen zu empfehlen. Bei der Einsendung von flüssigem Stuhl erfolgt immer auch eine Diagnostik auf EHEC.