Infektiöse Mononukleose
(Pfeiffersches Drüsenfieber)
Material: | Antikörper-Nachweis: 1 ml Serum |
Methoden: |
Amplifikationsverfahren → Real-time-PCR Ligandenassays → Immunoblot Ligandenassays → Chemilumineszenz Mikropartikel Immunoassay (CMIA) | Bew.-Kriterien | VCA-IgG: < 0,75 – 0,99 Index |
Indikation | Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber, Lymphknotenschwellung, Angina, Hepatitis, gelegentlich Reaktivierung bei Immunsupprimierten, Burkitt Lymphom, Nasopharynxkarzinom |
Hinweis | Inkubationszeit bei Kindern 10 Tage, bei Erwachsenen 3 – 7 Wochen. Fieberhafter Infekt mit zervikaler Lymphknotenschwellung, daneben Tonsillitis, Pharyngitis, charakterischem Blutbild (hoher Anteil lymphomonozytärer Zellen) vor allem in der Frühphase der Erkrankung, Hepatosplenomegalie mit erhöhten Leberwerten, Thrombozytopenie, Neutropenie. Bei Säuglingen i. d. R. inapparent, bei älteren Erwachsenen oftmals ebenfalls inapparenter oder untypischer Verlauf. Komplikation: Duncan-Syndrom mit ca. 70% letalem Verlauf. VCA-IgM-Antikörper sind pathognomisch für eine Primär-Infektion. Nicht selten können sie fehlen, insbesondere in der Frühphase der Erkrankung. Bei weiter bestehendem klinischen Verdacht einer frischen Infektion ist eine erneute VCA-IgM-Bestimmung nach einigen Tagen zu empfehlen. VCA-IgM-Antikörper bleiben in der Regel ca. 6 Wochen, im Einzelfall bis zu 6 Monaten nachweisbar. Cave: Aufgrund der langen Inkubationszeit bei Erwachsenen können die Antikörper in seltenen Fällen bereits wieder unter die Nachweisgrenze abgefallen sein! In diesem Fall ist die Durchführung eines Immunoblots die Methode der Wahl. Das Fehlen von EBNA-1-Antikörpern kann den Verdacht einer akuten Infektion stützen. Diese Antikörper treten 6 – 8 Wochen oder noch später (bis zu 6 Monaten) nach Erkrankungsbeginn auf und persistieren meist. Ihr Nachweis kennzeichnet die überstandene Infektion und schließt eine akute Infektion aus. EBV-Reaktivierungen können durch den erneuten Anstieg von EA-IgG-Antikörpern erkannt werden, VCA-IgM-Antikörper dagegen können fehlen. Eine zuverlässige Diagnose kann ggf. durch eine EBV-PCR gestellt werden; derzeit (Stand Juli 2017) Kassenleistung nur für Immunsupprimierte und Organtransplantierte. |
Akkreditiert | ja |
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