Septische Listeriose: Blutkultur
PCR: EDTA-Blut (Fremdleistung)
Listeriose des ZNS: Liquor
Lokale Listeriose: Punktat, Exsudat
Abstrich Neugeborenenlisteriose: Blutkultur, Liquor, Mekonium/Stuhl, Fruchtwasser, Abstriche (Nabel, HNO)
Stuhl: nur beim Ausbruchsgeschehen ratsam (5% gesunde Ausscheider), dann mit Kälteanreicherung bis zu 3 Wochen

PCR: < 80 cfU/ml
       

DD Gasteroenteritis, Meningitis oder Meningoenzephalitis, Sepsis, Endokarditis

Dem Gesundheitsamt wird gemäß §7 IfSG der direkte Nachweis von Listeria monocytogenes aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Substraten sowie aus Abstrichen von Neugeborenen namentlich gemeldet. Meldepflicht besteht auch bei örtlicher und zeitlicher Häufung;

Listeriose ist eine lebensmittelbedingte Infektionskrankheit, v. a. durch Milchprodukte (Rohmilch, Rohmilchweichkäse) und Rohkostprodukte (Salat), aber auch Räucherfisch oder Wurst (Salami). Die Inkubationszeit beträgt i. d. R. 3 Wochen. Bei Immunkompetenten kommt es selten zu einer Erkrankung, häufig tritt eine uncharakteristische fieberhafte Reaktion auf oder eine selbstlimitierende Gastroenteritis; Abwehrgeschwächte Personen: Sepsis, Meningitis, Meningoenzephalitis; Neugeborene: Frühinfektion (Early Onset): pränatal erworben, septische Frühgeburt, Granulomatosis infantiseptica, Spät-Infektion (Late Onset): perinatal erworben, v. a. Meningitis.
Schwangere und Abwehrgeschwächte sollten risikobehaftete Lebensmittel (Rohmilchprodukte) nach Möglichkeit meiden und auf keinen Fall ungekochte Risikolebensmittel im Kühlschrank für längere Zeit aufbewahren.
Weitere Informationen: »RKI-Ratgeber für Ärzte« unter www.rki.de

MVZ Prof. Dr. med. Gisela Enders & Kollegen Stuttgart