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Mutterschaftsvorsorge

Material:

8 ml Vollblut und
5 ml EDTA-Blut,
ferner Zervikalabstrich

Die unverwechselbare Kennzeichnung der eingesandten Proben auf den Röhrchen mit Name, Vorname und Geburtsdatum und Barcode ist zwingend vorgeschrieben! SSW angeben.

Methoden:

Ligandenassays → Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA)
Agglutinationsteste → Indirekte Hämagglutination
Amplifikationsverfahren → Real-time-PCR
Durchflusszytometrie → Durchflusszytometrie

Referenzbereich

Siehe Befundbericht

Indikation

Gravidität

Beschreibung

Gemäß der „Mutterschaftsrichtlinie“ (06/2023) obligate Laboruntersuchungen (Kassenleistung)

Zeitpunkt	Laboruntersuchung
Erstuntersuchung (möglichst früh in der Schwangerschaft)	Urin: - Eiweiß, Zucker (Mittelstrahlurin) - Bakteriologische Urinuntersuchung bei auffälligen Symptomen (Erststrahlurin) EDTA-Blut: - Blutgruppe und Rh-Faktor - 1. Antikörpersuchtest - Hämoglobin, ggf. Erythrozytenzahl Serum: - Syphilis/Lues - HIV-Infektion (Einverständnis erforderlich) - HBs-Antigen (bei Schwangeren ohne dokumentierte Immunität) - Röteln-IgG (bei Schwangeren ohne dokumentierte zweimalige Impfung) Urin oder Abstrich (APTIMA-Entnahmesystem): - Chlamydia trachomatis (PCR)
Alle 4 Wochen, in den letzten beiden Monaten alle 2 Wochen	Urin: - Eiweiß, Zucker (Mittelstrahlurin) - Bakteriologische Urinuntersuchung bei auffälligen Symptomen (Erststrahlurin)
Frühestens ab SSW 10	Streck-Blut (Spezialröhrchen in NIPT-Box): - Screening auf Chromosomenstörungen Trisomie 21, 18 und 13 mit NIPT (unter bestimmten Voraussetzungen eine Kassenleistung)
Frühestens ab SSW 12 (Empfehlung ab SSW 19)	EDTA-Blut: - NIPT-RhD (Einlingsschwangerschaft; rhesusnegative Schwangere)
ab 6. Monat alle 4 Wochen bis SSW 32, danach alle 2 Wochen bis zur Geburt	EDTA-Blut: - Hämoglobin, ggf. Erythrozytenzahl
23.-27. SSW	EDTA-Blut: -2. Antikörpersuchtest; Gluko-Exakt: - Screening auf Schwangerschaftsdiabetes (50g –oGTT)

Empfehlenswerte Zusatz-Untersuchungen (IGeL)

Zeitpunkt	Laboruntersuchung
Erstuntersuchung (möglichst früh in der Schwangerschaft)	Serum: - Zytomegalie-Virus - Toxoplasmose - Varizella-Zoster-Virus (Windpocken, sofern keine Impfungen dokumentiert sind) - Parvovirus B19 (Ringelröteln) (Bei begründetem V.a. eine akute Infektion erfolgt die Kostenübernahme durch die Krankenkassen)
Frühestens ab SSW 10	Streck-Blut (Spezialröhrchen in NIPT-Box): - Screening auf Chromosomenstörungen Trisomie 21, 18 und 13 mit NIPT
SSW 11-14	Serum gefroren, separater Einsendeschein: - Screening auf Chromosomenstörungen wie z.B.: Trisomie 21, 18, 13 mittels “Ersttrimester-Screening”;
SSW 16-20	Serum: - Neuralrohrdefekte (AFP) (Angabe von SS-Woche und -Tag sowie vom Körpergewicht erforderlich)
SSW 35-37	Abstrich (vaginal/rektal): - B-Streptokokken-Infektion

Hinweis

Die KBV-Richtlinien zu den serologischen Untersuchungen und Maßnahmen während der Schwangerschaft (Mutterschaftsrichtlinien) sind unter www.g-ba.de/informationen/richtlinien/ zu finden.

Obligate Untersuchungen:

(In Anlehnung an die zurzeit gültigen Mutterschaftsrichtlinien der KBV)

Bei jeder Schwangeren sollten zu einem möglichst frühen Zeitpunkt (4. – 8. SSW) folgende Untersuchungen obligatorisch durchgeführt werden:

Analyse

Zeitpunkt & Häufigkeit

Erläuterung/

Anmerkung

Blutgruppe, ggf. mit Rh-Merkmalen

Erstuntersuchung, falls nicht bekannt

Bei Rh-negativen Schwangeren soll in der 28. – 30. SSW eine Anti-D-Prophylaxe erfolgen. Schwangere mit Dweak (abgeschwächtem D-Antigen) werden als D-positiv betrachtet und erhalten keine Anti-D-Prophylaxe. Im Gegensatz zu der früheren Bezeichnung Du gelten Träger von Dweak sowohl als Spender wie auch als Empfänger als Rh-positiv, da sie zwar ein schwaches, aber vollständiges D besitzen.

Antikörpersuchtest auf irreguläre AK

Erstuntersuchung und 24. – 27. SSW

Bei positivem AK-Suchtest können Bestimmungen weiterer Blutgruppenantigene bei der Mutter und ggf. beim Kindsvater indiziert sein.

Röteln-IgG, ggf. -IgM (zum Ausschluss einer Infektion

Erstuntersuchung, bei fehlendem oder nicht sicherem Immunschutz erneut in der 16. – 17. SSW

IgG-Titerbestimmung, wenn nicht 2 Impfungen dokumentiert sind. Kontrolluntersuchung mit zweitem, differentem Testsystem bei grenzwertigen Titern (5 IU/ml – 9,9 IU/ml)

Chlamydia trachomatis

in der 4. – 8. SSW bzw. möglichst frühzeitig

PCR-Nachweis aus Zervikalabstrich

Lues-Suchtest

4. – 8. SSW

Ein positives Ergebnis muss durch weitere Untersuchungen (TPPA, IgG- und 19S-IgM-FTA-ABS-Test, RPR/VDRL-Test, ggf. auch Immunoblot) abgeklärt werden.

Kleines Blutbild

Hämoglobinkonzentration bei Feststellung der Schwangerschaft, ab der 21. SSW 4-wöchentlich sowie 6 – 8 Wochen post partum.

Bei einer Hb-Konzentration von < 11,2 g/dl sind in jedem Trimester weitere Untersuchungen z. B. Ferritin, Folsäure, Vitamin B12 zu empfehlen.

Urinstatus

Erstuntersuchung, weiter alle 4 Wochen und 6 – 8 Wochen post partum.

Hepatitis-B-Antigen