Frauen: Cervix- oder Urethralabstrich
Männer: Urethralabstrich, Prostatasekret
(Entnahme der Urethralabstriche mindestens 60 Minuten nach der letzten Miktion)
In Abhängigkeit von Sexualpraktiken oder bei Hochprävalenzgruppen (Sexworker, MSM): zusätzlich Anal- und Pharyngealabstrich. Bei Sepsis: Blutkultur. Bei Verdacht auf Blenorrhoe: Augenabstrich (Erreger-Nachweis). Für den kulturellen Nachweis muss ein Abstrich im Transportmedium eingesandt werden, bei Anzucht erfolgt auch eine Resistenztestung. Eine molekularbiologische Untersuchung (PCR) hat eine bessere Sensitivität als die Kultur zum Nachweis einer Gonokokkeninfektion. Dafür ist jedoch ein spezieller Abstrich ohne Transportmedium (Aptima-Entnahme-Set) erforderlich. Auch für Urine steht ein entsprechendes Aptima-Set zur Verfügung. Eine Resistenztestung ist allerdings nur mit kulturellen Verfahren möglich. Für die Entnahmebedingungen siehe unter Hinweise zur Gewinnung von Analysenmaterial »Harnröhrenabstrich« und »Zervixabstrich«.

Gonokokkeninfektion/ Gonorrhoe, sexuell übertragbare Erkrankung (STI, STD)

Eine Infektion ist nur durch Sexualkontakt möglich. Bei Frauen: Cervicitis mit eitrig schleimigem Fluor, Bartholinscher Drüsen-Abszess, Adnexitis, Endometritis, Salpingitis oder sogar Peritonitis. Bei Männern: eitrige Urethritis, Prostata und Nebenhoden können mitbefallen sein. Bei Neugeborenen: eitrige Konjunktivitis. Bei hämatogener Aussaat: eitrige Monarthritis und Dermatitis mit hämorrhagisch nekrotischen Effloreszenzen. Frauen vermutlich häufiger betroffen als Männer.

Aufgrund der gegenwärtigen (weltweiten) Resistenzsituation ist die Resistenztestung von Gonokokken obligat. An Koinfektionen mit Chlamydia trachomatis sollte gedacht werden. Eine Untersuchung auf Chlamydia trachomatis ist bei PCR-Untersuchungen aus dem gleichen Abstrich möglich.
Bei weiterbestehenden oder rezidivierenden Beschwerden muss an ein Gonokokken-Rezidiv gedacht werden (Mitbehandlung des Partners!), differenzialdiagnostisch sollte eine unspezifische Urethritis durch Chlamydien oder Mycoplasmen (Infektbahnung durch die vorausgegangene Gonorrhoe) in Erwägung gezogen  werden. Auch bei Beschwerdefreiheit ist die routinemäßige Durchführung eines Syphilissuchtests anzuraten. Siehe auch: Indikationsverzeichnis: Sexuell übertragbare Erkrankungen