Parvovirus-B19-Infektion
(Ringelröteln)
Material: | Antikörper-Nachweis: DNA-Nachweis: |
Methoden: |
Ligandenassays → Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA) Amplifikationsverfahren → Real-time-PCR | Referenzbereich | IgG < 2,0-2,49 IU/ml |
Indikation | DD der makulopapulösen Exantheme, infektreaktive Arthritis, unklare transiente Anämie, Myokarditis. |
Hinweis | Bei nachweisbaren IgG- und fehlenden IgM-Antikörpern ist ein Immunschutz wahrscheinlich. Falls Auffälligkeiten im Schwangerschaftsverlauf auftreten, sollte ggf. eine Untersuchung auf Parvovirus-B19-DNA mit PCR veranlasst werden, da in seltenen Fällen auch bei negativem IgM-Befund eine persistierende Virämie nicht ausgeschlossen werden kann. Nach einer Inkubationszeit von etwa 6 bis 8 Tagen findet eine Virusvermehrung über 3 bis 8 Tage statt. Während dieser Zeit ist der Patient infektiös und ggf. können unspezifische grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Kopfschmerzen, Myalgien oder Unwohlsein auftreten. 2 Wochen nach Infektion tritt ein konfluierendes, makulopapulöses, meist juckendes Erythem auf den Wangen, das im Zentrum abzublassen beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet, auf. Es bleibt etwa 1 Woche nachweisbar. Das Exanthem kann jedoch fehlen. Gelenkbeschwerden, die häufig die kleinen Gelenke betreffen, können über mehrere Monate persistieren. Die Parvovirus-B19-Infektion verursacht eine Hemmung der Erythropoese. Der Hb-Wert kann vermindert sein. Eine Leukozytopenie, Lymphozytopenie oder Thrombozytopenie sind nicht selten. Bei Patienten mit hämolytischer Anämie egal welcher Genese, kann es zu einer lebensbedrohlichen aplastischen Krise kommen. Häufig verläuft die Infektion jedoch asymptomatisch. Die Durchseuchung ist hoch und liegt in Deutschland bei Erwachsenen bei ca. 50%. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft kommt es in ca. 33% der Fälle zu einer fetalen Infektion. Mögliche Komplikationen sind Hydrops fetalis, Aszitis, Perikarderguss, fetale Anämie und intrauteriner Fruchttod. Missbildungen sind bislang nicht beschrieben worden. Die Komplikationen treten vor allem zwischen der 16. und 24. SSW auf. |
Akkreditiert | ja |
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