2 ml EDTA-Blut

> 140 µg/l
(Bestimmung als FAD)

Verdacht eines Vitamin-B2-Mangels bei Mangelernährung oder Malabsorption (Symptome s. u.)

Riboflavin (Vitamin B2) kommt im menschlichen Körper vor allem in seinen Derivaten Flavinmononukleotid (FMN) sowie Flavinadenindinukleotid (FAD) vor; nur 0,5% – 2,0% sind im Blut als unkonjugiertes Riboflavin vorhanden. Die Umwandlung des Riboflavins in seine aktiven Formen wird durch Schilddrüsenhormone stimuliert. Nahrungsquellen für Vitamin B2 sind Fleisch, Fisch, Vollkorngetreide, Milch und Milchprodukte. Es fungiert (vor allem in Form von FAD) als prosthetische Gruppe für Oxidoreduktasen z. B. bei der oxidativen Phosphorylierung (Atmungskette; Pyruvatdehydrogenase, Succinatdehydrogenase), dem Stoffwechsel von Xenobiotika (Cytochrom P450-System) oder der Aufrechterhaltung des zellulären Redoxgleichgewichtes (Glutathionreduktase). Ein Riboflavinmangel ist in entwickelten Ländern sehr selten, jedoch ist er einer der häufigsten Vitaminmangelzustände in der dritten Welt. Aufgrund der zahlreichen Funktionen von Riboflavinderivaten sind die klinischen Symptome recht vielfältig und umfassen Entzündungen und Ödeme der Schleimhaut im Mundbereich und Pharynx, Glossitis. seborrhoische Dermatitis sowie normochrome und normozytäre Anämie.