Fraktionelle Harnsäureexkretion im Urin
Material: | 10 ml Spontanurin |
Methoden: | Spektrometrie → UV- / VIS-Photometrie | Referenzbereich | > 12 % SIADH (nach Ausschluß anderer Ursachen, s. u.) < 8 % Erniedrigtes effektives arterielles Blutvolumen (Flüssigkeitsdefizit) |
Indikation | Insbesondere unter Einnahme von Diuretika ist eine Ursachen-Differenzierung einer hypotonen Hyponatriämie (Serumosmolalität < 275 mosmol/kg) mit einer Urinosmolalität > 200 mosmol/kg und einem Urin-Natrium von > 30 mmol/l erschwert. Aufgrund der Diuretika-induzierten Hemmung der tubulären Natriumresorption kommt es zu einer falsch erhöhten Natriumexkretion, die zu einem Urin-Natrium > 30 mmol/l führen kann und damit gerade die Diagnose eines SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion), das mit ca. 40% die häufigste Ursache einer Hyponatriämie ist, in bis zu 30% der Fälle vortäuscht. Da sich die Harnsäuretransporter ausschließlich im proximalen Tubulus befinden, Diuretika hingegen am distalen Tubulus bzw. der Henleschen Schleife wirken, ist die fraktionelle Harnsäureausscheidung geeignet auch unter Diuretikatherapie zur Differentialdiagnose beizutragen. |
Hinweis | Fraktionelle Harnsäureexkretion =
Urin-Harnsäure (mg/dl) x Serum-Kreatinin (mg/dl) x 100
Eine fraktionelle Harnsäureexkretion von < 8% spricht für ein erniedrigtes effektives arterielles Blutvolumen (Flüssigkeitsdefizit). Hingegen spricht ein fraktionelle Harnsäureexkretion von > 12 % nach Ausschluß der Einnahme von Thiazid-Diuretika, Nebennierenrindenschwäche, Renal tubulären Azidose und zerebralem Salzverlustsyndrom für ein SIADH. |