Laktose-Toleranztest
Indikation |
|
Prinzip | Laktose ist ein Disaccharid, bestehend aus D-Glukose und D-Galaktose. An der Bürstensaummembran der Dünndarmmukosa erfolgt die Spaltung in die Monosaccharide vornehmlich hydrolytisch durch das Enzym Laktase, eine Beta-Galaktosidase. Bei Vorliegen eines Laktasemangels übersteigt die aufgenommene Laktose-Menge die hydrolytische Kapazität, es kommt zur entsprechenden klin. Symptomatik mit Durchfall, Flatulenz, Blähungen, Bauchkrämpfen. |
Messparameter | Glukose |
Material | je 2 ml NaF-Blut vor und 30, 60, 90 und 120 Min. nach Laktosebelastung |
Durchführung | Patient sollte nüchtern sein.
|
Beurteilung | Vorbemerkung: Neuere Untersuchungen haben auf die Diskrepanz zwischen subjektiver Symptomatik und objektivierbaren Ergebnissen des Laktosetoleranztests bzw. des Laktose-H2-Atemtests hingewiesen. Normalbefund: Blutzuckeranstieg auf > 20 mg/dl, ausbleiben gastrointestinaler Symptomatik. Laktosemalabsorption wahrscheinlich: Fehlender Glukoseanstieg, Auftreten entsprechender gastroin-testinaler Symptomatik mit Durchfall, Bauchkrämpfen, Flatulenz im Verlauf von 8 Std. nach Testbeginn. Ursachen einer Laktose-Malabsorption: Ein im Kindes- oder erst im Adoleszentenalter auftretender genetisch determinierter Laktasemangel (sog. primärer Laktasemangel). Sekundärer Laktasemangel als Folge einer intestinalen Mukosaschädigung. Bei einer Zöliakie (oder Sprue) findet man nahezu obligat auch eine Laktoseintoleranz. Symptomatische Laktosemalabsorption im Zusammenhang mit anderen gastrointestinalen Erkrankungen z.B. Ulcus duodeni, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Lambliasis u.a. Diabetes mellitus: Bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus sind falsch negative Ergebnisse zu erwarten. |