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Neuigkeiten aus dem Syphilis-Konsiliarlabor – Update 12/2022

Dezember 2022

Welche Tests können in Zukunft zum Screening eingesetzt werden (auch für Blutspendedienste und nach dem Transplantationsgesetz [TPG])?

Anhand einer Vergleichsstudie konnte gezeigt werden, dass die verfügbaren Alternativen zum TPPA (TPLA und TPHA) eine deutlich geringere Sensitivität aufweisen und als Alternative ungeeignet sind. Insbesondere die falsch negativen Ergebnisse beim Vorliegen einer Frühsyphilis mit Primäraffekt schließen die genannten Testsysteme als Screeningtests aus.

Genauere Informationen und Daten hierzu entnehmen Sie bitte unserem Poster.

Zu Screeningzwecken ist es nach internationalen Leitlinien erlaubt, polyvalente Teste, wie z. B. den CMIA der Firma Abbott oder den ECLIA der Firma Roche zu verwenden, die eine fast vergleichbar gute Sensitivität aufweisen. In einer Studie des Syphilis-Konsiliarlabors mit über 1300 Proben wurden nun mehrere polyvalente Suchteste verschiedener Hersteller nochmals genauer untersucht um eine bessere Einschätzung abgeben zu können. Die detaillierten Studienergebnisse folgen in Kürze.

Eine Voruntersuchung zur Sensitivität und deren Steigerung wurde für zwei Suchtests bereits veröffentlicht.

Unabhängig vom Hersteller kann zur Steigerung der Sensitivität für alle verfügbaren Suchteste eine Herabsetzung des Cutoffs empfohlen werden. Der zuvor allseits verwendete TPPA-Test setzte für das Screening ein Treponemen-Vollysat als Antigen ein, wodurch ein sehr breites Antigenspektrum geboten wurde. Alle aktuell noch verfügbaren Suchteste enthalten rekombinante Einzelantigene in unterschiedlicher Zusammensetzung. Dies ermöglicht zwar eine hohe Spezifität, senkt aber im Vergleich zum TPPATest die Sensitivität, wodurch besonders frühe Infektionsphasen sowie Seronarben in seltenen Fällen übersehen werden könnten.

Jedes Labor sollte daher, wenn möglich, einen eigenen Graubereich unterhalb des vom Hersteller vorgegebenen Cutoffs einführen. Die auf unseren Daten basierenden Grenzwertempfehlungen folgen in Kürze.

Von folgenden Herstellern sind bisher Informationen zur geplanten Zulassung der Suchteste gemäß IVDR und deren Klassen bekannt (nur Klasse D eignet sich für die Untersuchung im Bereich der Blutspende und nach TPG):
  • CMIA (Alinity i Syphilis TP CMIA, Abbott); IVDR Klasse D
  • Anti-Treponema-pallidum-Screen-ELISA (IgG/IgM) (Euroimmun AG); IVDR Klasse C
  • Elecsys Syphilis (Roche Diagnostics); IVDR Klasse D
  • Liasion Treponema Screen (DiaSorin S.p.A.); IVDR Klasse D

Können wir Verläufe beurteilen ohne TPPA-Titer?
Ja, mit Unterstützung der verfügbaren polyvalenten Suchteste und deren Einsatz auch über die vom Hersteller zugelassene Qualifikation hinaus, können Antikörperkinetiken durchaus bei Verlaufsbeurteilungen mitberücksichtigt werden. Bisher bieten die Hersteller bis auf einen leider nur den qualitativen Einsatz der Tests an, d. h. die Interpretation des ermittelten Index-Wertes ist ein off-label-use der Teste. Wir hoffen mit unserer Studie einen Beitrag dazu leisten zu können, dass die Hersteller ggf. eine Erweiterung ihrer Testanwendungen in Erwägung ziehen. Die genauen Studienergebnisse hierzu folgen so zeitnah wie möglich.

Wie treffen wir Therapieentscheidungen?
Therapieentscheidungen sollten auch weiterhin anhand der üblichen Aktivitätsmarker erfolgen. Es ist nach wie vor die Analyse von treponemenspezifischen IgM-Antikörpern sowie von Lipoidantikörpern erforderlich. Aufgrund der ohne den TPPA im Verlauf dann fehlenden Gesamtantikörperkinetik wird der Fokus zukünftig aber möglicherweise noch deutlicher auf der Quantifizierbarkeit dieser Aktivitätsmarker liegen müssen, um Therapieerfolge eindeutiger erkennen zu können. Um in Zukunft für solche Teste weitere Empfehlungen auch über den derzeit bevorzugten FTA-Abs-Test hinaus liefern zu können, läuft aktuell eine weitere umfangreiche Studie mit monovalenten ELISA-Testen verschiedener Hersteller im MVZ Labor Krone. Die vorläufige Veröffentlichung der in dieser Studie ermittelten Daten erhoffen wir im ersten Quartal 2023 erreichen zu können.

Wie machen wir zukünftig Diagnostik bei Verdacht auf Neurolues?
Aktuell wird in den meisten Laboren die Bestimmung des treponemenspezifischen Antikörperindex (AI) mittels TPPA durchgeführt. Im MVZ Labor Krone haben wir die Möglichkeit, die AIs zusätzlich mittels FTAAbs-Testen zu bestimmen. Diese Möglichkeit steht natürlich leider nicht jedem Labor zur Verfügung.

Auf dem Markt ist unseres Wissens nach nur ein Test eines einzigen Herstellers für die Untersuchung
von Serum-/Liquor-Paaren zugelassen, auch der TPPA war dies von Herstellerseite nie. Diesen und zwei weitere monovalente ELISA zur Bestimmung treponemenspezifischer AIs werden wir zeitnah in einer weiteren Studie analysieren und auf die möglichen Einsatzgebiete hin untersuchen.

Da es noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird diese Studie zu beenden und die Daten zu veröffentlichen, können wir momentan für die Serum-/Liquor- Diagnostik bei Verdacht auf eine Neurolues nur die bereits hinreichend geprüften FTA-Abs-Teste empfehlen.
Uns ist durchaus klar, dass viele Labore diese Teste nicht durchführen können bzw. nicht so schnell etablieren können. Wir möchten Ihnen daher an dieser Stelle anbieten, dass Sie für den Übergang, bis eine neue Lösung gefunden ist, die Diagnostik bei Verdacht auf Neurolues an uns weiterleiten. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne.

Nach welchem Kriterium kann eine Sicherheitstherapie für Schwangere empfohlen werden?
Zu diesem Thema kann aktuell noch keine konkrete Aussage gemacht werden, es ist aber weiterhin im Fokus unserer Bemühungen, auch hierzu zeitnah eine Empfehlung geben zu können.

Übersicht Antibiotikasensibilität bei Harnwegsinfektionen 2021

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

zur Therapie von bakteriellen Infektionen ist der Einsatz eines Antibiotikums oft unerlässlich. Bei der
Antibiotikaauswahl sind viele Parameter zu berücksichtigen, unter anderem auch die aktuellen Empfehlungen und die Resistenzsituation. Zur Therapie von Harnwegsinfektionen steht die S3-Leitlinie
zur Verfügung, die bestimmte Präparate in die nähere Auswahl bringt. Um diese Präparate mit unserer
regionalen Resistenzlage zu vergleichen, haben wir aus den Einsendungen in unser Labor die drei häufigsten Erreger (E. coli, Proteus mirabilis und Klebsiella pneumoniae) mit ihrer Sensibilität statistisch
für das Jahr 2021 ausgearbeitet. Die Darstellung erfolgt getrennt nach Erwachsenen und Kindern.
Dabei beziehen sich die Prozentzahlen auf die Sensibilität des Erregers.

Als wichtigste Informationen lässt sich feststellen, dass die Sensibilität für Fosfomycin und Nitrofurantoin
für den häufigsten Erreger, E. coli bei 99% liegt, für (Piv-) Mecillinam bei fast 96%. Leider liegt
für Trimethoprim die Sensibilität bei Erwachsenen bei 79%. Das bedeutet, es sollte nach der S3-
Leitlinie nicht primär bei unkomplizierter Zystitis eingesetzt werden, da ein Einsatz nur bei Resistenzraten
< 20% empfohlen wird. Im pädiatrischen Bereich ist der Einsatz möglich, da dort die Resistenzrate
für E. coli für Trimethoprim bei 18% liegt. Die aktuelle S3-Leitlinie zu Harnwegsinfekten wird
aktuell überarbeitet und wird vermutlich demnächst veröffentlicht.

Generell bei der Urindiagnostik wollen wir Sie darauf hinweisen, dass Nativurin immer noch das am
besten geeignete Material zur Feststellung eines Harnwegsinfektes ist. Urineintauchkulturen (sog.
»Urikulte«) hingegen weisen zahlreiche Nachteile auf, wie z. B. hohe Selektivität gegenüber einiger
Bakterienspezies, schwierige Beurteilung von Mischkulturen und Verzögerung der Diagnostik. Des
Weiteren verhindert Restflüssigkeit im Probenröhrchen eine zuverlässige Keimzahlbestimmung.

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:

Mikrobiologie
Dr. med. Patricia Wehmeier – Tel. 05222 8076-333
Nadine Weise, Irina Klein – Tel. 05222 8076-312

Versand
Tel. 05222 8076-444

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Labor Krone

 

Literatur
Interdisziplinäre S3 Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten Aktualisierung 2017

Fortbildungsseminar „Alkohol/Rauschmittel“

Die Anmeldung für das Fortbildungsseminar „Alkohol/Rauschmittel“ gemäß CTU-Kriterien im Oktober 2022 ist ab jetzt geöffnet.

Als forensisch akkreditiertes Labor bieten wir in Kooperation mit den jeweiligen Ärztekammern Fortbildungsseminare für Ärztinnen und Ärzte nach dem Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin gemäß CTU 2 zur aktuellen Auflage „Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung – Beurteilungskriterien“ an.

Das nächste Fortbildungsseminar „Alkohol/Rauschmittel“ findet dieses Jahr am 29. Oktober online als digitale Fortbildung mittels WebEx by Cisco statt.

Zur Anmeldung und näheren Informationen können Sie den Flyer herunterladen.

Gerne stehen wir Ihnen für Fragen auch telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Telefon: 05222/8076-123
E-Mail: info@labtoxx.com

Affenpocken (Monkeypox virus MPXV)

Das Affenpockenvirus (Monkeypox virus MPXV), Erreger der Affenpocken, gehört zu den DNA-Viren aus der Gattung der Orthopoxviren.
Natürliche Wirte der Affenpockenviren sind u. a. Nagetiere. Nicht-humane Primaten und Menschen sind Fehlwirte des Virus.

Übertragungsweg zwischen Menschen

• Direkter Kontakt mit Körperflüssigkeiten einer infizierten Person
• Kontakt von Schleimhaut mit Läsionen oder kontaminierten Oberflächen (z.B. Bettwäsche, Kleidung)
• Sexueller Kontakt

Klinischer Verlauf

  • Inkubationszeit 5 – 21 Tage (häufig 7 – 14 Tage)
  • Initiale Symptome umfassen Fieber, Übelkeit, Kopfschmerz, Rückenschmerz und Lymphknotenschwellungen
  • Über 2 – 4 Wochen bilden sich Hautläsionen, die die Stadien Macula (Flecken), Papeln, Vesikel, Pusteln und Krusten durchlaufen
  • Bei Orthopockeninfektionen befinden sich alle Hautveränderungen im selben Stadium
  • Es treten keine asymptomatischen Infektionen auf

Differentialdiagnose

• Windpocken, Zoster, Scharlach, Herpes Simplex und andere Pocken-Infektionen, im Stadium vor den Hautveränderungen Influenza, Malaria, Typhus abdominalis, Syphilis, Leptospirose und viral-hämorrhagisches Fieber

Diagnostik

Direkter Erreger-Nachweis mittels PCR
→ Optimales Material
• Abstrich der Pocken (Aptima-Abstrich)
• Abstrich der Bläschenflüssigkeit (Aptima-Abstrich)
• Kruste der Pocken (in Aptima-Abstrich-Röhrchen)

→ Alternativ
• Rachenabstrich, in der Phase vor Auftreten der Pocken (Aptima-Abstrich)
• Rektalabstrich, bei MSM (Aptima-Abstrich)

→ Unterstützende Diagnostik
• Urin
• Ejakulat

→ Serologie
• Nicht verfügbar

(Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Affenpocken.html)

Wichtig

• Nur spezielle Abstriche verwenden! (Aptima-Abstrich)
• Bitte vorab Kontakt mit dem PCR-Sekretariat des Labors aufnehmen (Tel. +49(0)5222 8076-192)

Versand

Transport innerhalb Deutschlands kann bei Raumtemperatur erfolgen.
Verpackungsanweisung P650 für UN3373 für Verdachtsfälle, P620 für UN2814 für bestätigte Fälle.

Neuigkeiten aus dem Syphilis-Konsiliarlabor

März 2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

aus gegebenem Anlass möchten wir Sie zum Thema TP-PA Diagnostik informieren.

Zum Mai 2022 beabsichtigt die Firma Fujirebio, die Produktion des Treponema pallidum Partikelagglutinationstests (SERODIA©-TP-PA) einzustellen. Es handelt sich hierbei um einen qualitativ hochwertigen Test, der weltweit als Suchtest treponemenspezifischer Antikörper eingesetzt wird. Auch dient er als Bestätigungstest zur Absicherung der Spezifität von mit anderen Verfahren erhobenen Screeningresultaten. Der TP-PA ist in allen relevanten Leitlinien zur Diagnostik der Syphilis, z. B. in Europa, Amerika und Australien als wichtiger Bestandteil der Diagnostikkonzepte gelistet [1,2,3,4]. Um den Hersteller des TP-PA-Tests evtl. doch noch umzustimmen, halten wir alle diagnostizierenden Labore dazu an, die Testkits weiterhin auch zu deutlich höheren Preisen zu bestellen. Dadurch möchten wir eine Weiterführung der Produktion erzielen.

Zu Screeningzwecken ist es nach internationalen Leitlinien erlaubt, polyvalente Teste, wie z. B. den CMIA der Firma Abbott oder den ECLIA der Firma Roche zu verwenden, die eine vergleichbar gute Sensitivität aufweisen.

Als alternative Lösung für die Bestimmung von Antikörper-Indices in Serum-/Liquor-Paaren kann zurzeit eine Bestimmung für die einzelnen Immunglobulintypen mittels FTA-Abs-Test empfohlen werden. Für den AI des TP-PAs gibt es bisher aber keinen Ersatz.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir als Konsiliarlabor derzeit leider noch keinen adäquaten Ersatz für den TP-PA finden konnten, aber mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten. Sobald wir eine abschließende Aussage treffen können, werden wir Sie selbstverständlich umgehend informieren. Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Labor Krone

Literatur

  1. Janier M, Unemo M, Dupin N, Tiplica GS, Potočnik M, Patel R (2021) 2020 European guideline on the management of syphilis.
    J Eur Acad Dermatol Venereol 35: 574–588
  2. Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) (2020) Diagnostik und Therapie der Syphilis. AWMF online 059/002-S2k-Leitlinie
  3. CDC (2021) Sexually Transmitted Infections Treatment Guidelines, 2021, Syphilis During Pregnancy.
    https://www.cdc.gov/std/treatment-guidelines/syphilis-pregnancy.htm
  4. MIQ 16 (2012) Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik: Syphilis (erarbeitet von Hagedorn HJ,
    Brockmeyer NH, Hunfeld KP, Münstermann D, Potthoff A, Schöfer H). Podbielski A, Herrmann M, Kniehl E. Mauch H, Rüssmann H
    (Hrsg.) Urban & Fischer 2. Auflage: 1–54


Unreife Thrombozyten

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

ab 1. Januar 2022 haben Sie die Möglichkeit, die unreifen Thrombozyten (Immature Platelet Fraction, IPF) bei uns im Haus bestimmen zu lassen. Im Zuge dessen möchten wir Sie auf den diagnostischen Nutzen dieser Methode hinweisen:

Die Bestimmung der unreifen Thrombozyten
(IPF) ist für die Differenzialdiagnostik von Throm-
bozytopenien hilfreich. Physiologisch sind etwa 1,1% – 6,1% der Thrombozyten im peripheren Blut den unreifen Thrombozyten zuzuordnen (Briggs et al. Br. J. Haematol. 2004).

Bei einem erhöhten Verbrauch der Thrombozyten wird die Thrombopoese angeregt. Reaktiv finden sich daher vermehrt unreife Thrombozyten im peripheren Blut. Bei einer verminderten Produk-tion von Thrombozyten (v. a. durch Knochenmarksinsuffizienz) sind die IPF nicht erhöht.

Für einen optimalen Ablauf der Bestimmung unreifer Thrombozyten bitten wir Sie, die Angaben in den Tabellen zu beachten.

 Anforderung für das Labor
Diagnose Abklärung einer
Thrombozytopenie
Analyse Analyse
erforderliches Material 1 ml EDTA-Blut

 

 Abrechnungshinweis
EBM 32120 0,50 €
Privat (GOÄ) 3550 · Faktor 1,15 4,03 €
IGeL (GOÄ) 3550 · Faktor 1,15 3,50 €

Für auftretende Fragen stehen Ihnen folgende Ansprechpartner/innen gerne zur Verfügung:

Dr. rer. medic. Thomas Eller
(Tel. 05222 8076-289)

Dr. rer. nat. Fabian Cuypers
(Tel. 05222 8076-561)

Dr. rer. nat. Arne Potthast
(Tel. 05222 8076-562)

Stefanie Rieke
(Tel. 05222 8076-195)

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Labor Krone

Umstellung der Abstrichtupfer in der Mikrobiologie

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

zum 1. Januar 2022 erfolgt im MVZ Labor Krone eine Umstellung der Abstrichtupfer mit Transport-
medium für die Mikrobiologie.

Leider ist ein Wechsel der Herstellerfirma notwendig, jedoch bleibt das Prinzip das gleiche: Es handelt sich um einen Abstrichtupfer für bakteriologische und mykologische Anzucht mit einem flüssigen Transportmedium (Amies-Medium).

Im Grunde ändert sich für Sie nur die Farbe: der bisherige Abstrich mit violetter Kappe (normaler Tupfer) wird durch eine rosa Kappe ersetzt (eSwabTM, Standardtupfer, Firma Coppan), bei dem dünnen Tupfer (für die Pädiatrie, Harnröhren, HNO) bleibt die Farbe der Kappe unverändert orange (eSwabTM, Minitupfer, Firma Coppan).

Weiterhin ist auch eine PCR-Diagnostik aus diesen Abstrichtupfern möglich.

Die vorhandenen Altbestände können aufgebraucht werden!

Alle bisherigen Abstriche (auch frühere sog. »Gelabstriche«) werden in gewohnter Weise im MVZ Labor Krone bis auf Weiteres abgearbeitet. Lediglich erfolgt vom MVZ Labor Krone ab dem 1. Januar 2022 nur noch der Versand der neuen Abstrichtupfer. Diese können wie bisher über unsere Abteilung Versand bestellt werden.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen und Ihrem Praxisteam gern zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Labor Krone

Mikrobiologie
Dr. med. Patricia Wehmeier
Irina Klein
Tel. 05222 8076-333

Versand
Tel. 05222 8076-429

Non-HDL-Cholesterin – Abschätzung des individuellen kardiovaskulären Risikos

November 2021

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

zur Abschätzung des individuellen kardiovaskulären Risikos eines Patienten werden neben kardio- vaskulär wirksamen Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus und Hypertonie auch Fettstoffwechsel- störungen mit einbezogen.

Dabei spielt nach neueren Erkenntnissen nicht nur das Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin bei der Entwicklung einer arteriovaskulären Erkrankung eine Rolle, sondern auch der Triglycerid-Spiegel.

Die im Darm aus der Nahrung aufgenommenen Triglyceride werden zunächst als Chylomikronen über die Lymphe in den Blutkreislauf gebracht, wo sie an Lipoproteine gebunden – insbesondere an LDL-Cholesterin, das dadurch zu VLDL-Cholesterin wird – in Leber-, Muskel- und Fettgewebe transportiert werden.

Leider ist die quantitative Bestimmung der einzelnen Lipoproteine, insbesondere die Differenzierung des LDL- und VLDL-Cholesterins messtechnisch sehr schwierig und mit großen Ungenauigkeiten behaftet. Außerdem ist bei einer Hypertriglyceridämie (>400 mg/dL) die valide Messung der Fett- stoffwechselparameter gar nicht mehr möglich.

Da alle Lipoproteine abgesehen vom HDL-Cholesterin atherogen wirksam sind, wird seit einiger Zeit die rechnerische Bestimmung des sogenannten Non-HDL-Cholesterins empfohlen, insbesondere bei Diabetikern, da bei diesen typischerweise Hypertriglyceridämien neben erhöhten Cholesterin- werten auftreten.

Das Non-HDL-Cholesterin wird aus der Differenz von Gesamt-Cholesterin und HDL-Cholesterin gebildet und umfasst sämtliche kardiovaskulär wirksamen Cholesterin Fraktionen (LDL-, IDL-, VLDL- Cholesterin sowie Chylomikronen und LDL-Remnants). Durch die einfache Berechnung aus der Bestimmung gut analysierbarer und relativ kostengünstiger Routineparameter bietet es – bereits bei Patienten mit einer Hypertriglyceridämie >200 mg/dL – einen wertvollen Beitrag zur individuellen Risikoeinschätzung sowie im Rahmen von Therapiekontrollen.

Ab sofort wird ihnen die Berechnung des Non-HDL-Cholesterins bei zeitgleicher Bestimmung des Gesamt-Cholesterins und HDL-Cholesterins kostenfrei auf dem Laborbefund zur Verfügung gestellt.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Labor Krone

Studienzentrum im Labor Krone

Diabetes insipidus – sichere Diagnostik ohne Durstversuch und Kochsalzinfusion?

Oktober 2021

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

bei Patienten mit Polydipsie und Polyurie galt jahrzehntelang zur Differenzierung einer habituellen Polydipsie von einem Diabetes insipidus zentralis (totalis oder partialis) der klassische Durstversuch nach Miller bzw. seit einigen Jahren die Bestimmung des Copeptin-Index als Goldstandard. Vor einiger Zeit wurde zusätzlich die Stimulation der Vasopressinfreisetzung mittels Infusion einer hypertonen Kochsalzlösung evaluiert.

Die Nachteile des klassischen Durstversuchs bzw. der Bestimmung des Copeptin-Index liegen auf der Hand: Der Patient darf 16 –18 Stunden keine Flüssigkeit zu sich nehmen, was nicht nur als sehr unangenehm und belastend empfunden wird, sondern auch aufgrund von kritischen Nebenwirkungen im ambulanten Bereich nicht ohne Risiken ist. Zudem liegt die diagnostische Sicherheit des Durstversuchs nur bei rund 70%.

Die alternative diagnostische Methode mittels Infusion einer hypertonen Kochsalzlösung ist kaum im ambulanten Bereich durchführbar, obgleich die relativ kurze Testdauer von 3 Stunden, sowie eine deutlich verbesserte diagnostische Zuverlässigkeit von 97% gewisse Vorzüge gegenüber dem Durstversuch aufweist. Jedoch kann es auch hier zu Nebenwirkungen wie bspw. Kopfschmerzen, Schwindel und Unwohlsein kommen, sowie durch die induzierte Hypernatriämie zu einer osmotischen Überstimulation, sodass der Natriumspiegel strikt alle 30 Minuten mittels Blutgasanalyse kontrolliert werden muss, was im ambulanten Bereich kaum zu leisten ist.

Aktuelle Studien zeigen, dass die Stimulation von Vasopressin mittels Infusion mit Arginin sowohl besser verträglich ist, als auch die Gefahr einer osmotischen Überstimulation kaum besteht. Dabei ist die diagnostische Zuverlässigkeit mit >90% vergleichbar zur hypertonen Kochsalzinfusion.

Bereits seit Mitte 2020 wird diese neue Methodik in der Praxis für Endokrinologie vom MVZ Labor Krone erfolgreich zur Diagnostik bei Polyurie-Polydipsie-Syndromen angewandt, sodass eine entsprechende Expertise bei der Testinterpretation vorliegt.

Diesbezüglich steht Ihnen Dr. med. Ute Kühn-Velten (Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie) gerne für Rückfragen telefonisch unter 05222 8076-115 zur Verfügung (Mo– Mi 16 –19 Uhr, Do – Fr 8 –19 Uhr).

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Labor Krone